Unsere Werft
Die Werft verfügt über zwei Slipanlagen, die eine liegt direkt im Harener Hafen, die zweite ein Stück Richtung Tal in der Blauen Donau.
Mit der Slipanlage können Schiffe bis zu 110m länge an Land gezogen werden. Breitentechnisch sind wir durch die Schleusen der Ems auf 12m begrenzt.
Unser Standort in Haren ist mit 3 Turmdrehkränen optimal für Stahlarbeiten und die Ausrüstung von Schiffen ausgestattet. In unserer Verschiebehalle können wir Stahlbaugruppen vorfertigen, um die Liegezeit für unsere Kunden zu minimieren. An der blauen Donau in Raken haben wir einen Turmdrehkran im Einsatz.
Zur Geschichte
Die Familie Kötter ist seit Generationen im Schiffbau tätig.
1919 von Rudolf Kötter (*1851 - †1929) am alten Hafen gegründet und 1922 von seinen beiden Söhnen Hermann (*1885 - †1964) und Bernhard (*1887 - †1962) fortgeführt wurden bis 1939 vorwiegend hölzerne Schiffe und Pünten gebaut sowie repariert. Hierzu waren neben 10 Schiffsbauzimmerleuten weitere 5 Mitarbeiter im angegliederten Sägewerk tätig.
Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg traten der Kaufmann Adolf Kötter (*1924 - †2007) und Schiffsbaumeister Bernhard Kötter (*1928 - †1996) in das Unternehmen ein. Neben dem Wechsel in der Geschäftsführung gab es auch Veränderungen in der Schifffahrt. Waren bisher vornehmlich Pünten die von Pferden getreidelt wurden gefragt, stand nun der Fokus auf dem Werkstoff Stahl und die Motorisierung von Schiffen. Neben Reparaturen und Motorisierungen lief 1960 somit der erste stählerne Neubau der Kötter Werft, das Bunkerboot "Esso Haren", vom Stapel.
Mit Entstehung des neuen Harener Hafenbeckens zog die Werft nach Errichtung einer neuen Produktionsstätte in den 60er Jahren dorthin um. Die neue Slipanlage konnte nun Schiffe bis 90m Länge an Land befördern. 1966 leitete der erste Neubau eines Küstenmotorschiffs (Kümo) das MS „Stephan“ eine neue Ära auf der Werft ein. Es folgten regelmäßig weitere Neubauten und ab 1974 auch zahleiche Rhein-Seeschiffe der Größenklassen 299/499 und 999 Bruttoregistertonnen (BRT), wie z.B. "EMS-LINDER" und "EMS-TAL".
1987 stand wieder ein Generationswechsel in der Geschäftsführung der Werft an sodass die Großcousins Bernhard (*1958) und Hermann Kötter (*1957 - †2018) von nun an die Geschicke der Werft leiteten. Im Jahr 1996 erfolgte mit der „Evert Prahm“ der letzte Schiffneubau im Bereich der seegängigen Schiffe.
Seit den 2000er Jahren wird der Fokus voll auf die Binnenschifffahrt gelegt. Im Jahr 2001 wurde mit der "Serenité" auch das erste Flusskreuzfahrtschiff abgeliefert, welches 2011 zum Flussschiff des Jahres gewählt wurde. Heute fährt das Schiff als „Spirit of Scotland“ in schottischen Gewässern.
Zur Bearbeitung der immer länger werdenden Schiffe und zur flexiblen Abarbeitung der Aufträge hat sich die Werft 2006 das Werftgelände der alten Schulte-Müller Werft an der Blauen Donau in Haren-Raken langfristig gesichert. Hier können Schiffe bis 110m an Land gezogen werden.
Neben den Reparatur- und Klassearbeiten erfolgten in den Folgejahren auch regelmäßig Schiffs-Abbauten. Eine Ausnahme bildete der Futura Tanker „Till Deymann“, dessen Kasko 2007 vollständig in Deutschland gebaut wurde. 2015 der Abbau des TMS "Steinburg" (86m x 9,6m) und 2017 der Ausbau des MS "Hanse" (100m x 11,45m)
2018 tritt der Sohn von Hermann, Stephan Kötter (*1987) dessen Nachfolge als Geschäftsführer im Unternehmen an.